Stopp zu Mädchenbeschneidung und Genitalverstümmelung!

Mädchen in Tansania und Kenia brauchen Schutz und Hilfe.

 

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit mehr als 200 Millionen Frauen von Genitalverstümmelung betroffen. Jedes Jahr trifft dieses Schicksal auch tausende von Mädchen in Tansania und Kenia. 

Ein kleines afrikanisches Mädchen von etwa 4 Jahren, trägt ein weißes Lämmchen auf dem Arm.
Noch ist sie unbeschwert und darf ihre Kindheit leben. In ein paar Wochen wird sie weinen vor Schmerz und der Schmerz wird sie ein Leben lang begleiten.

Planet-Children im Einsatz gegen Mädchenbeschneidung und weibliche Genitalverstümmelung in Tansania und Kenia

Im Dezember 2012 haben die Vereinten Nationen eine Resolution verabschiedet und die Staaten aufgefordert weibliche Genitalverstümmelung zu ächten und gesetzlich zu verbieten (Resolution of the United Nationes, Dec. 2012).

In Tansania ist Genitalverstümmelung seit 1998 gesetzlich verboten, in Kenia seit 2011. Trotzdem wird in beiden Ländern das grausame Ritual der Beschneidung von Mädchen weiterhin fortgeführt und dabei werden die Mädchen immer jünger, damit bereits vor Kindergarten oder Schule alles „gerichtet“ ist.

Nach Klassifizierung durch die World Health Organisation (WHO) wird In Tansania mit 97%  Typ III der Genitalbeschneidung (Infibulation oder auch pharaonische Beschneidung genannt) durchgeführt. Es ist die schlimmste Form der Genitalbeschneidung von Mädchen und Frauen.

Die Schmerzen der Mädchen sind unvorstellbar und nicht wenige sterben daran.  ALLE, die das grausame Ritual über sich ergehen lassen müssen, tragen die Folgen der Genitalverstümmelung ein Leben lang mit sich.

Eine alte Frau sitzt auf dem Boden. Sie trägt bunte Perlen um Hals und Handgelenke. Sie ist die Beschneiderin aus Moyale, einer Region nahe von Äthiopien.
Beschneiderinnen wandern von Dorf zu Dorf. Die meisten von ihnen sind ältere Frauen, die seit Jahrzehnten ihr blutiges Handwerk ausüben.

Schützen Sie Mädchen vor grausamer Genitalverstümmelung.
Werden Sie ein rettender Engel für Mädchen in Not.

Bitte helfen Sie jetzt!

Dank Ihrer Spende können mehr Anlaufstellen und Nothilfebetreuer für die Mädchen eingesetzt werden. Und ganz wichtig: Mehr SAFE Häuser und sichere Unterkünfte, damit die Mädchen wieder ohne Angst schlafen und leben können.

Das tut Planet-Children im Kampf gegen Mädchenbeschneidung

In unseren Projekten gegen Mädchenbeschneidung und weibliche Genitalverstümmelung arbeiten wir in enger Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und verschiedenen Kirchengemeinden. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen Aufklärung an Schulen, mit Kindern und Jugendgruppen, sowie der Dialog mit den Dorfältesten und regionalen Behörden.

Aufklärungsarbeit und Diaglogführung sind Programme, die mittel- bis langfrisitig die Traditionen verändern. Mädchen, die den Mut aufbringen und vor der Beschneidung fliehen, brauchen aber JETZT und SOFORT Hilfe.

Sichere Unterkünfte, wo Mädchen ohne Angst schlafen und leben können, ist die wichtigste SOFORT HILFE und zentraler Punkt unserer Arbeit.

Das kleine Masai Mädchen Alaika sitzt oben auf dem geflochtenen Sonnenschutzdach. Vor zwei Jahren wäre sie fast an ihrer Beschneidung gestorben.
In Tansania wird hauptsächlich die schlimmste Form der Genitalbeschneidung praktiziert, die Infibulation. Die Mädchen tragen die Folgen ein Leben lang mit sich und viele sterben daran.

Das offizielle Verbot weiblicher Genitalverstümmelung (engl.: FGM = Female Genital Mutilation) in Tansania und auch in Kenia reicht nicht aus um die Mädchen wirkungsvoll zu schützen. Solange die Familien und Dorfgemeinschaften das Ritual der weiblichen Genitalbeschneidung unterstützen, aber vor allem auch, solange heiratswillige Männer einen höheren Brautpreis für beschnittene Mädchen zahlen, wird sich nichts ändern.

Von dem gezahlten Brautpreis, meist in Form von Rindern und etwas Bargeld,  profitiert nicht nur der Vater, sondern auch die Brüder erhalten ihren Anteil. Wen wundert es da, dass die Männer so vehement an dieser grausamen „Tradition“ festhalten.

Zwei Massai weiden ihre Rinder auf einer grünen Wiese. Die Rinder sind nahe einer Wasserstelle, wo sie auch trinken können.
Rinder bedeuten Reichtum und Wohlstand und nur für beschnittene Mädchen wird ein hoher Brautpreis bezahlt.

Im Einsatz gegen weibliche Genitalverstümmelung halten wir Aufklärungsunterricht in den Schulen

Die Mädchen und Jungen von heute sind die Éltern,  Frauen und Männer von morgen. Innerhalb der Familien sind sexuelle Themen immer noch ein großes Tabu, so eine Studie der UNFPA von 2018. Auch im Lehrplan der Schulen findet sich kein Aufklärungsunterricht.

Wir gehen in die Schulen und sprechen dort mit den Jungen und Mädchen. Wir klären die Kinder über die schlimmen Folgen der Genitalverstümmelung auf und die Mädchen über ihre Rechte.  Die Mädchen lernen, dass sie stolz auf ihren Körper sein sollen so wie er ist und dass es nicht „normal“ ist das sie beschnitten werden müssen um „rein“ zu sein und wertvoll.

Und auch die Jungen erfahren über die Aufklärungsarbeit wie wichtig und auch wie viel wertvoller ein unbeschnittenes Mädchen für sie als Frau ist. Sobald die Jungen von heute bereit sind später, als heiratswillige Männer, für ein unbeschnittenes Mädchen einen höheren Brautpreis zu zahlen, ist das Ziel erreicht und die Macht der Tradition gebrochen.

Kinder und Erwachsene sitzen in kleinen, blaugestrichenen Schulbänken in einer Dorfschule in Kenia. Die Lehrerin, in einem gelb-schwarzen Kaftan, spricht über Beschneidung und Genitalverstümmelung bei Mädchen.
Die Jungen und Mädchen von heute sind die Männer, Frauen und Eltern von morgen. Aufklärung über Mädchenbeschneidung und Genitalverstümmelung muss bei den Kindern beginnen, wenn ein Umdenken der alten Traditionen erreicht werden soll. Wir laden auch die Eltern der Kinder zum Unterricht ein. Jeder Vater und jede Mutter die teilnehmen ist Hoffnung und Chance für ein Mädchen.

Um ihre Töchter vor der grausamen Mädchenbeschneidung zu schützen, klären wir auf und stärken die Frauen in ihren Rechten, in enger Zusammenarbeit mit örtlichen Frauengruppen

Die Stärkung der Frauen im Kampf gegen Beschneidung ist ein wichtiger Punkt um die Tradition zu verändern. Wir klären die Frauen über ihre Rechte auf und bestärken sie,  ihre Rechte einzufordern. Nur wenn die Frauen und Mütter stark werden können sie ihre Töchter vor dem Leid der Genitalbeschneidung schützen. Wir geben den Frauen Notfallnummern und Kontakte, die sie nutzen können, wann immer notwendig.

Frauenrechte sind Menschenrechte. Die Genitalverstümmelung durch Beschneidung ist die schlimmste Form von Gewalt, die einem Mädchen, einer Frau, angetan werden kann. Die UN Internationalen Menschenrechte (OHCHR Treaty Bodies), WHO und UNICEF haben dazu klar Stellung bezogen. Die Rechte den Frauen zu vermitteln ist Ziel unserer Treffen und der Zusammenarbeit mit den Frauengruppen.

Eine kleine Gruppe von Massai Frauen geht vom Dorf in Richtung Versammlungsplatz. Sie haben ihre Festtagskleidung angelegt. Große, aus Kunstperlen hergestellte Halsketten in Tellerform, zieren ihren Hals.
Die Frauengruppen vor Ort sind wichtig im Einsatz gegen FGM und Mädchenbeschneidung. Die meisten der Frauen sind selbst Opfer von Genitalverstümmelung. Bei den Maasai, wie auch in vielen anderen ethnischen Gruppen, sind die Frauen gänzlich der Willkür der Männer ausgesetzt.

Schützen Sie Mädchen vor grausamer Genitalverstümmelung.
Werden Sie ein rettender Engel für Mädchen in Not.

Bitte helfen Sie jetzt!

Dank Ihrer Spende können mehr Anlaufstellen und Nothilfebetreuer für die Mädchen eingesetzt werden. Und ganz wichtig: Mehr SAFE Häuser und sichere Unterkünfte, damit die Mädchen wieder ohne Angst schlafen und leben können.

Im Dialog mit den Dorfältesten und religiösen Führern, im Kampf gegen Mädchenbeschneidung

Eine der schwierigsten Aufgaben ist es bei den Dorfältesten und religiösen Führern ein Umdenken zu erreichen.  Dort wo auf Glaubensfragen und Tradition gepocht wird, geht es nicht zuletzt auch um Geld.

35.000 bis 40.000 Tansanische Schilling (etwa 14-16 Euro) zahlen die Familien für eine Beschneidung. Davon gehen 25.000 an die Beschneiderin und 10.000 an den Dorfvorsteher. Das ist viel Geld, wenn man bedenkt, dass der Tagesverdienst bei etwa 7.500 Shilling liegt (etwa 3 Euro). Eine Zeremonie mit mehreren Mädchen ist für die Beschneiderin und Dorfältesten ein gutes Geschäft.

Auch die Familien der Mädchen, vor allem die Väter aber auch die Brüder, profitieren finanziell von einer Beschneidung. Eine beschnittene Tochter ist mehr Kühe wert, bringt also einen höheren Brautpreis, von dem auch die Brüder etwas abbekommen. So erreicht die Familie Wohlstand und die Töchter unsagbares Leid.

Eine Änderung herbeiführen geht nur über Alternativen. So erhalten Beschneiderinnen, die ihren Beruf aufgeben, zwei Kühe als Startkapital. Statt Mädchenbeschneidung und Genitalverstümmelung leisten sie jetzt Aufklärungsarbeit  und Beratungsdienste bei den Mädchen und jungen Frauen.

Männer, vom Stamm der Massai, sitzen im Rund zusammen und diskutieren. Ihre Umhänge, Shukas, sind hautsächlich in roter Farbe gehalten.
Die Männer sind am schwierigsten davon zu überzeugen, die Tradition der weiblichen Beschneidung aufzugeben. Männer glauben an die Kontrolle der weiblichen Sexualität, wenn die Frau beschnitten ist. Dabei geht es auch um Macht und die Gewissheit über die Herkunft der eigenen Nachkommen.

Im Mittelpunkt unserer Arbeit und SOFORT HILFE ist der Schutz und die Sicherheit der Mädchen, die vor der Beschneidung fliehen

Dank der Aufklärungsarbeit und der guten Zusammenarbeit mit den örtlichen Frauengruppen entscheiden sich immer mehr Mädchen gegen die Beschneidung. Sind ihre Familien nicht einverstanden müssen die Mädchen fliehen. Sie verlieren alles. Ihre Familien, ihre Heimat und ihre Zukunft.

Zusammen mit unseren Partnerorganisationen vor Ort unterstützt Planet-Children die Mädchen mit einer sicheren Unterkunft, Kleidung, Essen und medizinischer Erstversorgung. Aber wir tun noch mehr. Die Mädchen brauchen eine Zukunft. Deshalb fördern wir Schulbildung und berufsbildende Programme für die Mädchen.

Ein Zimmer mit lauter Mädchen. Im Vordergrund der kleine Mädchen, die Jüngste davon ist etwa zwei Jahre alt. Die Mädchen sind gut gekleidet und schauen fröhlich und dankbar in die Kamera
Mütter können ihre Töchter meist nicht schützen. Daher bringen oft ältere Verwandte, Schwestern oder Tanten, die kleinen Mädchen fort, um ihnen das Leid und den Schmerz der Beschneidung zu ersparen.

Mit einer Patenschaft helfen

Mit der Übernahme einer Patenschaft schenken Sie einem Mädchen Schutz und Zukunft. Mädchen, die vor der Beschneidung fliehen, werden von ihren Familien und der Dorfgemeinschaft ausgestossen. Dank Ihrer Hilfe kann das Mädchen zur Schule gehen, eine Berufsausbildung machen und hat so die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben.

Es ist das schönste Geschenk, dass Sie einem jungen Menschen machen können.

INFO

Weibliche Genitalverstümmelung – auch FGM genannt – das passiert dabei

Seit 2003 findet jährlich am 6. Februar der „Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung“ (engl.“ International Day of Zero Tolerance to Female Genital Mutilation“) statt, um auf diese Form der Menschenrechtsverletzung aufmerksam zu machen. Ausgerufen wurde dieser Tag von Stella Obasanjo, der damaligen First Lady von Nigeria. Von der UN-Menschenrechtskommission wurde dieser Tag im Jahr 2012 zum internationalen Gedenktag erklärt.

In ihrem Bericht vom 21. Januar 2022 geht die WHO geht davon aus, dass weltweit rund 200 Millionen von den heute lebenden Mädchen und Frauen genital verstümmelt worden sind. Wie viele tausende von Mädchen daran gestorben sind, ist eine Dunkelziffer, die niemand kennt. Und jährlich sind etwa 3 Millionen Mädchen in Gefahr, Opfer einer Beschneidung zu werden. Und die Zahl der Opfer könnte noch größer sein.

Aufgrund der Schulschließungen durch Covid 19 und dem damit verbunden Ausfall wichtiger Präventionsprogramme, sind weitere 2 Milionen Mädchen zusätzlich in Gefahr. So das Ergebnis einer Studie der UNICEF zusammen mit UNFPA.

Formen der weiblichen Genitalverstümmelung (engl. FGM =  Female Genital Mutilation, oder auch FGC = Female Genital Cutting)

Die WHO klassifiziert vier Formen der weiblichen Genitalverstümmelung: Typ I bis Typ IV
Bei Typ I, der „leichtesten“ Form (Sunna-Beschneidung) wird die Klitoris entfernt (Klitoridektomie). Bei einer Typ III Beschneidung (Pharaonische Beschneidung / Infibulation) werden die Klitoris sowie die inneren und äußeren Schamlippen entfernt. Anschließend wird die Vaginalöffnung bis auf ein stecknadelkopfgroßes Loch verschlossen. Es ist die schlimmste und invasivste Form der Beschneidung.  Und das Leid ist damit noch nicht zu Ende. Für den sexuellen Verkehr oder die Geburt eines Kindes müssen die Frauen wieder aufgeschnitten werden. Es ist ein immer wiederkehrendes Trauma für die Betroffenen.

Rasierklingen, Glasscherben und Messer als „medizinische Geräte“

Festgehalten an den Beinen und am Oberkörper wird die Beschneidung ohne Betäubung durchgeführt. Rostige Rasierklingen und Messer, manchmal auch nur eine Glasscherbe dienen der Beschneiderin als Werkzeuge. Nicht wenige der Mädchen sterben am hohen Blutverlust oder den Folgen einer Entzündung, Blutvergiftung oder am Schock.

Dabei werden die Mädchen immer jünger. Um das Risiko einer Entdeckung zu minimieren werden viele der Mädchen bereits vor dem Kindergartenalter der Beschneidung unterzogen.

Profil einer alten afrikanischen Frau, einer Beschneiderin
Beschneiderinnen sind meistens Frauen im höheren Alter. Während der Beschneidungen wird das Werkzeug nicht ausgewechselt oder gereinigt, bis alle Mädchen beschnitten sind.

Wer überlebt leidet ein Leben lang an der Verstümmelung

Eine Beschneidung kann nicht rückgängig gemacht werden. Die brutale Prozedur ist für das Mädchen nicht nur extrem schmerzhaft sondern ein Leben lang mit schwersten körperlichen und seelischen Folgen verbunden. Von chronischen Schmerzen im Uro-Genitalbereich bis hin zu schwersten Depressionen.  Die Auflistung über die Beschwerden und Langzeitfolgen der Genitalverstümmelung, herausgegeben von der WHO, ist lang

Im Kampf gegen Mädchenbeschneidung und weibliche Genitalverstümmelung bezieht Planet-Children klare Position

Die Weibliche Genitalverstümmelung ist eine Körperverletzung und die schlimmste Form von Gewalt gegen Mädchen und Frauen.

Die Beschneidung von Mädchen und Frauen ist eine Menschenrechtsverletzung und ein Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 (engl. CRC = Convention on the Rights of the Child)

Wir unterstützen die  interinstitutionelle Erklärung,  herausgegeben von WHO, UNFPA, UNAIDS, UNHCR …und weiteren Institutionen, zur Abschaffung weiblicher Genitalverstümmelung

Wir fordern zusammen mit unseren Partnern vor Ort: Sofortigen Stopp der Genitalverstümmelung der Mädchen in Tansania und Kenia, sowie weltweit.

Ihre Spende gegen Mädchenbeschneidung und weibliche Genitalverstümmelung in Tansania und Kenia

Bitte helfen Sie mit, Mädchen vor Leid und Schmerz einer Beschneidung zu schützen.

Herausforderungen im Kampf gegen Mädchenbeschneidung in Tansania und Kenia

Über Generationen hinweg ist die Beschneidung der Mädchen nie hinterfragt worden. Religiöse Überzeugung, Tradition oder wirtschaftliches Interesse. Die Frauen haben sich gefügt. Schlüsselfaktoren im Kampf gegen Mädchenbeschneidung ist Bildung und Kampf gegen Armut.  

Aber auch die Politik  kann noch einiges tun. Das Gesetz gegen weibliche Genitalbeschneidung muss konsequenter durchgesetzt werden.  Eltern und Beschneiderinnen müssen die Härte des Gesetzes in der strafrechtlichen Verfolgung spüren. Derzeit kommt es kaum dazu.

Die Zukunft liegt in der Jugend

Alle Hoffnung liegt in der Jugend – der Frauen, Männer und Eltern von morgen. Jetzt können wir sensibilisieren und die Weichen stellen, zur Abschaffung der gewaltreichen Tradition der Genitalverstümmelung bei Mädchen und Frauen.

Zwei Jugendliche, etwa 10-12 Jahre alt, ein Mädchen und eine Junge, die fröhlich in die Kamera lachen. Im Hintergrund die Klassenkameraden.
Eine Zukunft ohne FGM geht nur, wenn wir die Jugend für dieses Thema sensibilisieren. Ein wichtiger Schlüssel dafür ist flächendeckende Bildung, für Jungen und Mädchen.

INFO

Länderinfo zu Tansania und Kenia

Tansania

Lage: Ostafrika

Etwa 58 Millionen Einwohner

Das Durchschnittsalter liegt bei 17,9 Jahren

Es leben etwa 120 verschiedene Ethnien in Tansania. Ein Zehntel davon praktiziert weibliche Genitalverstümmelung.

Ethnien, die weibliche Genitalverstümmellung vornehmen sind laut Terre des Femmes z.B. die Gogo, die Rangi und die Sandawi aus der Dodoma-Region, die Chagga am Kilimanjaro, die Waarusha aus Arusha, die Maasai und die Iraqw, die Barbaig und Hazabe aus Manyara und die Kurya aus der Mara-Region

Zwischen 25% und 80% der Mädchen, die in diesen Gebieten leben, werden Opfer der Genitalverstümmelung. Jedes Jahr betrifft das mehrere hunderttausend Mädchen.

Zu 97% wird bei den betroffenen Mädchen und Frauen die schlimmste Form der Genitalverstümmelung durchgeführt, die Infibulation

Kenia

Lage: Ostafrika

Etwa 56 Millionen Einwohner

Das Durchschnittsalter liegt bei 20,0 Jahren

Es leben etwa 43 verschiedene Ethnien in Kenia. 38 ethnische Gruppen daraus praktizieren FGM (Female Genital Mutilation)

Ethnien, die Mädchenbeschneidung und weibliche Genitalverstümmelung vornehmen sind laut Terre des Femmes z.B. die Kidii, Maasai, Somali, Samburu, Kuria

FGM wird unabhängig der Religion praktiziert, so UNICEF. Bei den Muslimen 51%, Römisch-Katholisch 22%, andere Chrstliche Religionen 18%, keiner Religion angehörend 33%

Die höchste Beschneidungsrate einer Ethnie liegt bei 94%, die niedrigste bei 0,2%

Im gesamten Land sind 21% der Mädchen und Frauen betroffen. Das sind etwa 5,8 Millionen Mädchen und Frauen. Jedes Jahr trifft dieses Schicksal mehrere hunderttausend Mädchen.

85% der stattfindenden Beschneidungen werden durchgeführt nach Typ I (Sunna-Beschneidung / Klitoridektomie) und Typ II (Exzision).  8% der Mädchen müssen sich einer Infibulation (Typ III) unterziehen.