Ein Frau in roter Bluse steht vor einer großen Klasse von Kindern. Die Kinder stammen aus Mathare, einem Slum von Nairobi.

Herausforderungen im Kampf gegen FGM

Alle Hoffnung liegt in der Jugend – den Eltern von morgen.

 

Über Generationen hinweg ist die Beschneidung der Mädchen nie hinterfragt worden. Religiöse Überzeugung, Tradition oder
wirtschaftliches Interesse. Die Frauen haben sich gefügt.

Das offizielle Verbot weiblicher Genitalverstümmelung (engl.: FGM = Female Genital Mutilation) in Tansania und auch in
Kenia reicht nicht aus um die Mädchen wirkungsvoll zu schützen. Solange die Familien und Dorfgemeinschaften das Ritual
der weiblichen Genitalbeschneidung unterstützen, aber vor allem auch, solange heiratswillige Männer einen höheren Brautpreis
für beschnittene Mädchen zahlen, wird sich nichts ändern.

Von dem gezahlten Brautpreis, meist in Form von Rindern und etwas Bargeld, profitiert nicht nur der Vater, sondern auch
die Brüder erhalten ihren Anteil. Wen wundert es da, dass die Männer so vehement an dieser grausamen „Tradition“ festhalten.

Bildung ist ein wichtiger Faktor in der Abschaffung von FGM

Schlüsselfaktoren im Kampf gegen Mädchenbeschneidung ist Bildung und Aufklärung. Laut einer Studie der NIH ist das
Bildungsniveau der Männer ausschlaggebend, wenn es um die Unterstützung in der Abschaffung der weiblichen Gentital-
beschneidung geht.

Auch die Aufklärung und Stärkung der Frauen in ihren Rechten ist von großer Bedeutung. Viele der Frauen wissen nicht,
dass die Beschneidung gesetzlich verboten ist und dass sie das Recht haben sich dagegen zu wehren und auch das
Recht, ihre Töchter vor diesem grausamen Schicksal zu beschützen. Es gehört allerdings viel Mut dazu, sich als Frau
gegen den sozialen Druck der Gesellschaft aufzulehnen.

Durchsetzung der bestehenden Gesetze

Auch die Politik  kann noch einiges tun, um die Mädchen und Frauen wirkungsvoll zu schützen.  Das Gesetz gegen
weibliche Genitalbeschneidung muss konsequenter durchgesetzt werden.  Eltern und Beschneiderinnen müssen
die Härte des Gesetzes in der strafrechtlichen Verfolgung spüren. Derzeit kommt es kaum dazu.

Die Zukunft liegt in der Jugend

Alle Hoffnung liegt in der Jugend – den Eltern von morgen. Jetzt können wir sensibilisieren und die Weichen stellen,
zur Abschaffung der gewaltreichen Tradition der Genitalverstümmelung bei Mädchen und Frauen. Dafür gehen wir an
die Schulen und sprechen mit den Kindern und Jugendlichen. Wir laden auch die Eltern zu Informationsabenden ein.
Jedes Mal, wenn ein Vater oder eine Mutter an so einem Abend teilnehmen, besteht die Chance, dass ein Mädchen
vor der grausamen Beschneidung verschont bleibt.

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