Kleine, 2jährige Kinder, Afrika, die auf einer Matraze sitzen.

Dornröschenkinder

Kinder, die sich aus Resignation, aus Angst und Hoffnungslosigkeit weit
in sich zurückziehen, bis hin zu Apathie und einem komatösen Schlaf.
Dornröschen-Kinder. Dieser Begriff taucht zum ersten Mal im Jahr 2020
in Schweden auf.

Auch der in Schweden seit 1998 angewandte Begriff Resignationssyndrom taucht in Deutschland noch nicht auf. Beide Begriffe bezeichnen Kinder, die aus Angst vor einer schmerzhaften Erinnerung oder aus Hoffnungslosigkeit über die Lage in der sie sich
befinden und keinen Ausweg sehen, immer mehr von ihrer Umwelt zurückziehen.

Zum ersten Mal ist man in Schweden durch Kinder von Asylbewerbern darauf aufmerksam geworden. Nach Ablehnung des Asylantrags der Eltern haben die betroffenen Kinder begonnen sich zu verändern. Ein schleichender Prozess, der oft mit Unlust zur Schule zu gehen
beginnt, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen bis hin zu Apathie und komatösen Schlaf, in ganz schweren Fällen. Geist und Seele des Kindes versuchen sich zu schützen.

Die Kinder übernehmen das Leid der Mütter. Sie entwickeln posttraumatische Belastungsstörungen.

Genau das geschieht mit den Kindern unserer jungen Mütter. Spricht man mit den Teenager-Müttern sind so gut wie alle von ihnen körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt gewesen. Ob vergewaltigt von Fremden oder innerhalb der Ehe, ob von den anderen Frauen,
die im Haushalt leben, gedemütigt, gekränkt oder gar misshandelt, die Kinder wachsen auf mit Gewalt, körperlicher und seelischer.

Bereits in den ersten Lebensjahren entwickeln die Kinder posttraumatische Belastungsstörungen wie z.B. Gedeihstörungen, Schlafstörungen, Unruhe, Angststörungen, Alpträume, Entwicklungsstörungen, und vieles mehr. Wenn die Kinder älter werden, begreifen sie, dass das Umfeld, in dem sie leben, große Gefahren, Entbehrungen, Not und Elend für sie bereithält.

Viele der jungen Mütter leiden selbst noch unter posttraumatischen Belastungsstörungen. Sie können ihren Kindern nicht helfen. Und auch das Umfeld können sie nicht verändern.

Mütter und Kinder leben in Elendsvierteln, im Abseits der Gesellschaft, in wirtschaftlicher Not. 

Die jungen Mütter sind ohne Schulabschluss, ohne Beruf, sie leben mit ihren Kindern in kaum bewohnbaren Blechhütten, ohne genügend zu essen. All das wird den Kindern bewusst und mit jedem Tag verändern sie sich. Stimmungsschwankungen, Entwicklungsstörungen,
Depressionen, Aggressionen, usw., bis sich langsam ein Resignationssyndrom entwickelt, aus dem sie nur schwer wieder herauskommen.

Mütter und Kinder brauchen unsere Hilfe. Berufsförderung, psychologische Betreuung, Schulbildung für die Kinder, damit sie ihr Leben verändern und wieder hoffnungsvoll leben können.

 

 

An der Gewalt, die ihren Müttern angetan wurde, leiden die Kinder ein Leben lang. 

 

 

 

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