Schlechtere Bildungschancen, weil sie Mädchen sind
Die Bildung von Mädchen in Afrika wird immer noch durch zahlreiche Hindernisse beeinträchtigt, darunter die biologische Realität der Menstruation.
Der Weltbank zufolge ist der Zugang von Mädchen zur Schulbildung ein zentrales Element bei der Beseitigung der weltweiten Armut: „Besser gebildete Frauen sind in der Regel gesünder, nehmen häufiger am formellen Arbeitsmarkt teil, verdienen ein höheres Einkommen, bekommen weniger Kinder, heiraten später und ermöglichen ihren Kindern eine bessere Gesundheitsversorgung und Bildung, falls sie sich dafür entscheiden, Mutter zu werden. Alle diese Faktoren zusammen können dazu beitragen, Haushalte, Gemeinden und Nationen aus der Armut zu führen.
Trotz Verbesserungen sind für Mädchen die Bildungschancen nach wie vor schlechter, als für die Jungen.
Die Realität sieht jedoch anders aus. Trotz beträchtlicher Fortschritte in den letzten zwei Jahrzehnten gibt es nach wie vor geschlechtsspezifische Ungleichheiten im Bildungsbereich, die Millionen von Frauen und Mädchen daran hindern, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.
Während der Zeit ihrer Periode bleiben die Mädchen zuhause
und verpassen viele Stunden Unterricht.
65% der Mädchen haben keinen Zugang zu Menstruationsartikel. Während der Zeit der Periode bleiben sie zuhause. Jeden Monat vermissen sie mehrere Tage Schulunterricht. Es gibt viele Faktoren, die Mädchen vom Schulbesuch abhalten. Ein Grund ist die monatlich wiederkehrende Menstruation. Zumindest für die Mädchen, die sich keine Menstruationsartikel, leisten können. Und das sind immerhin 65% aller menstruierenden Mädchen in Kenia, in Tansania noch etwas mehr.
Über die Hälfte scheitern, viele steigen ganz aus
Mehrer Tage im Monat, das sind etwa 20% aller Unterrichtsstunden im Jahr. Die Mädchen sind bemüht gute Schulnoten zu schreiben, aber über die Hälfte scheitert, weil ihnen der notwendige Schulstoff dazu fehlt. 10-15% der Mädchen geben frühzeitig auf und verlassen die Schule ohne Schulabschluss.
„Wir haben uns gebrauchte Binden geteilt“, erzählt Nakimo, 15 Jahre.
Um keinen Schulunterricht zu verpassen, probieren die Mädchen alles aus, um ihren Blutfluss zu kontrollieren. Neben alten Stoffresten, Gras, altem Zeitungspapier werden oft auch gebrauchte Binden weitergegeben.
„Als ich 15 Jahre alt war und die 6. Klasse besuchte, teilte ich benutzte Binden mit meinen Mitschülern, bevor mein Klassenlehrer mich davor warnte, weil es unhygienisch war“, erzählt Nakimo.
Die gemeinsame Nutzung von Binden ist besonders gefährlich in Randgebieten und Slums der Großstädte, wie Nairobi. Untersuchungen haben ergeben, dass etwa 12% der dort lebenden Menschen HIV positiv sind, im Vergleich zu 5% der Allgemeinbevölkerung.
I wish I was a boy – sagen Mädchen. Als Jungen hätten wir bessere Chancen auf gute Bildung und eine bessere Zukunft.
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