Schwanger -von der Schule verbannt
Ein umstrittenes Verbot aus den 1960er Jahren blieb jahrzehntelang in Kraft und hat hunderttausenden von Mädchen und jungen Müttern Schulbildung versagt. 2017 von John Magufuli bekräftigt und im Bildungsgesetz verankert.
2017 hat der damalige Präsident Tansanias, John Magufuli, sein Amt genutzt und das umstrittene Verbot aus den 60er Jahren bekräftigt und im tansanischen Bildungsgesetz verankert.
Die Worte Magufulis waren: „Ich gebe Schülern die Möglichkeit kostenlos zu lernen. Und dann wird sie schwanger, bekommt ein Kind und kehrt danach in die Schule zurück. Nein, nicht unter meinem Mandat.“
Das Gesetz besagt, dass der Ausschluss eines Schülers oder einer Schülerin als notwendig erachtet wird, wenn er oder sie „gegen die guten Sitten verstoßen hat“. Schwangere Mädchen und Mütter wurden von der Magufuli-Regierung als unmoralisch betrachtet. Dabei wurde auch kein Unterschied gemacht, ob ein Mädchen vergewaltigt wurde oder zwangsverheiratet worden war.
Auf Druck der Weltbank wurde der Bann 2021 zurückgenommen.
Aber der bereits entstanden Schaden bleibt.
Auf Druck der Weltbank, hat Samia Suluhu Hassan, die nach dem Tod John Magufulis das Präsidentenamt übernommen hat, 2021 den Schulbann aufgehoben. Nach der Geburt dürfen die jungen Mütter zurück auf die Schule, um ihre Schulausbildung zu beenden. Der Schulbann besteht allerdings immer noch während der Schwangerschaft.
Gesellschaftliche Normen, die von früheren Präsidentschaften eingeführt wurden – dass ein Schulverweis für schwangere Schülerinnen rechtlich notwendig ist – haben die Bildungsrechte von Tausenden von Mädchen beeinträchtigt. Der Schaden für diese Mädchen lässt sich nicht einfach dadurch beheben, dass das Verbot, nach der Geburt in die Schule zurückzukehren, aufgehoben wird. Die tansanische Regierung hat zugesagt, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, aber das bleibt abzuwarten.
Viele tausende Mädchen wurden durch das angeordnete Schulverbot in die Armut gestoßen.
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