Gesicht eines afrikanischen Mädchens mit verschieden farbigen Haarzöpfen.

Breaking the Taboo

Eine Periode zu haben ist für viele Mädchen und Frauen in Kenia unbezahlbar, aber niemand will darüber sprechen.

65% der Mädchen und Frauen in Kenia haben keinen Zugang zu Menstruationsartikeln. Obwohl Sexualität und Menstruation immer noch behaftet sind mit Stigma und Tabu hat man jetzt wenigstens angefangen darüber zu sprechen.  Und man hat auch angefangen die Not, in der sich die Mädchen in der Zeit ihrer Periode befinden, zu diskutieren.

Abschaffung der MwSt. hat an Periodenarmut nichts geändert

Kenia schaffte 2004 als erstes Land die 16-prozentige Mehrwertsteuer auf Hygieneartikel ab.  Einige Jahre später wurden auch die Einfuhrzölle und die Mehrwertsteuer auf die zur Herstellung von Binden verwendeten Rohstoffe abgeschafft. Kenia erntete für beides weltweit großes Lob.

Doch in einem Land, in dem ein Drittel der Bevölkerung mit weniger als 1,90 Dollar pro Tag auskommen muss, bleibt eine Packung Damenbinden, die etwa 150 kenianische Schilling (1,15 Dollar) kostet, weit außerhalb der Reichweite.

Die Mädchen suchen nach Auswegen und gehen dabei große gesundheitliche Risiken ein.

Menstruationsartikel sind für die Mädchen unerschwinglich. Also suchen sie nach Auswegen. Dabei gehen sie große gesundheitliche Risiken ein. Genommen wird alles, was sich irgendwie eignen könnte, wie z.B. alte Stoffreste, die sie irgendwo finden, Füllung von alten Matratzen, Gras, Federn, alte Zeitungen, Tampons, wenn sie welche bekommen, werden über einen sehr langen Zeitraum nicht ausgetauscht. „Viele Mädchen landen bei mir in der Notaufnahme, mit teilweise lebensbedrohlichen Infektionen“ erzählt Dr. Msobi, vom MOAS Hospital, weil die Materialien unhygienisch sind.  Auch gebrauchte Binden werden unter den Mädchen geteilt und das ist noch gefährlicher. Es besteht immer die Gefahr sich mit HIV anzustecken.

Die Alternative, die viele Mädchen gehen: Sie bleiben die Tage während ihrer Periode zuhause. Dabei verpassen sie Unterricht und verlassen die Schule deshalb mit schlechteren Abschlussnoten als die Jungen, oder sie steigen ganz aus der Schulbildung aus, weil sie den verpassten Unterrichtsstoff nicht mehr aufholen können.

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