Eine Zeichnung über eine Klasse in Afrika. Ein Mädchen wird vom Lehrer beschämt, weil es Blutflecke auf dem Rock hat. Die Mitschüler lachen das Mädchen aus.

Periode – eine monatliche Herausforderung

Frauen und Mädchen in Ostafrika, wie auch in vielen anderen Teilen der Welt, leben in einer Kultur, in der über Menstruation und reproduktive Gesundheit nicht gesprochen wird. Das liegt daran, dass die Menstruation und alles, was damit zu tun hat, als Tabu gilt.

Eine Studie der FSG, gesponsert von der Bill und Melinda Gates Stiftung,  zeigt, dass über zwei Drittel der Mädchen und Frauen in Kenia mit großen Herausforderungen in der Zeit ihrer monatlichen Periode zu kämpfen haben. Mit dem gleichen Ergebnis wartet auch die Studie von borgenproject für Tansania auf.

  • 65% der Mädchen und Frauen können sich keine Menstruationsartikel leisten.
  • 68% der Schulen haben keinen separaten Wasch- oder Toilettenraum für Mädchen
  • Über 80% der Mädchen sind allein gelassen, wenn es um die Themen Aufklärung, Sexualität und Menstruation geht
  • 25% der Mädchen sehen Menstruation und Schwangerschaft in keinem Zusammenhang
  • 10% -15% der Mädchen brechen vorzeitig ihre Schulausbildung ab, weil sie zu viele Unterrichtstage versäumt haben

Sex for Cents – für Tampons und Binden

Laut einer Studie von balardbrief und FSG haben 10% der jungen heranwachsenden Mädchen zugegeben Sex im Tausch gegen Hygieneartikel zu haben. Vor allem in der Zeit der Jahresexamen und Abschlussprüfungen gehen sie diesen verzweifelten Schritt. Die Prüfungen können nicht nachgeholt werden. Wenn sie nicht anwesend sind ist es das schulische Aus, vor allem in den Abschlussprüfungen.

Grund dafür ist zum einen die Armut, in der die Mädchen leben, aber auch die Nichterreichbarkeit von Hygieneartikeln im ländlichen Raum. Die Mädchen wenden sich entweder an die boda-boda-Fahrer (Motorradtaxi), die aus der Stadt die Artikel mitbringen, oder an ältere Männer, die die Verzweiflung der Mädchen schamlos ausnutzen.

In der Regel bestehen die Sexualpartner der Mädchen auf Sex ohne Kondom. Dadurch setzen sich die Mädchen nicht nur ungewollten Schwangerschaften aus, sondern tragen ein erhebliches Risiko sich mit HIV anzustecken oder mit einer sexuell übertragbaren Krankheit (STDs) infiziert zu werden.

Junge Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko, sich mit HIV zu infizieren wie ihre männlichen Altersgenossen. Immer mehr epidemiologische Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Not der Mädchen Hygieneprodukte im Austausch gegen Sex zu bekommen, Grund dieser Ungleichheit ist.

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