jung und arbeitslos
Die größte globale Herausforderung: Jugendarbeitslosigkeit. Die Zahl junger Menschen steigt – ihre Beteiligung am Arbeitsmarkt geht zurück
Weltweit ist die Bevölkerung junger Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren in nur zwei Jahrzehnten um über 30 % auf 1,2 Milliarden angewachsen. Im gleichen Zeitraum ist ihre Beteiligung am Arbeitsmarkt um 12 % zurückgegangen, und es wird erwartet, dass sie sich mit der Zeit weiter verschlechtern wird.
Für viele Jugendliche ist nach Abschluss der Schule bereits das Karriereende erreicht: Tagelöhner
Die Mehrheit der Jugendlichen in Afrika hat wirtschaftlich derzeit keine Chance. Ein Drittel ist arbeitslos und entmutigt, ein weiteres Drittel ist im informalen Sektor beschäftigt, meist auf dem Land oder als Tagelöhner und nur einer von sechs ist hat eine bezahlte Beschäftigung. Und auch hier ist es oft so, dass die Bezahlung so schlecht ist, dass viele weiterhin in Armut leben.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist auch die größte Herausforderung für die Vereinigte Republik Tansania. Jedes Jahr treffen über 800.000 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren, auf einen Arbeitsmarkt, der nur wenige tausend formale Arbeitsplätze zu bieten hat.
Viele von den wenigen Arbeitsplätzen werden an ausländische Fachkräfte vergeben. Die Absolventen von Hochschulen, Colleges aber auch von TVET bringen nicht die notwendigen praktischen Kenntnisse mit, klagen die Arbeitgeber. Auf einer groß angelegten Befragung kam immer wieder das Argument der Arbeitgeber: Die Ausbildungen sind zu theoretisch, die Lehrpläne veraltet.
Nur wenige haben die Chance auf eine Berufsausbildung
Nur 5% der Mädchen und 6% der Jungen haben die notwendigen finanziellen Mittel über die dritte Ausbildungsstufe, der Tertiary, einen Berufsabschluss über College oder Hochschule zu erreichen.
Tanzania hat sich in der Vergangenheit sehr angestrengt, um den Jugendlichen eine Chance auf Berufsausbildung zu geben. Oder zumindest die Chance auf Kurzlehrgänge, die ihnen ein Auskommen ermöglichen sollen.
Viele neue staatliche TVET* Center sind entstanden, aber letztendlich immer noch viel zu wenige, um der Mehrheit der jugendlichen Schulabgängern eine wirtschaftliche Chance zu bieten. Laut WORLDBANK konnten 2021 lediglich 0,5% aller Secondary Schulabgänger in einem Berufsausbildungsprogramm aufgenommen werden.
Damit gehört Tansania zu den Entwicklungsländern mit dem niedrigsten Ausbildungsstand ihrer Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Das Problem beginnt bereits bei der Schulbildung.
Das Problem beginnt bereits bei der Schulbildung. Tansania hat große Anstrengungen unternommen, um jedem Kind die Chance auf Schulbildung zu geben. Dies zeigt sich auch im Report der UNESCO, der auf eine Einschulungsrate von über 90% hinweist. Nach dem Bildungsreport der USAID ist die Schulabschlussrate mit 73% allerdings gleich niedrig geblieben und auch die Teilnahme an den weiterführenden Schulen (Secondary) liegt mit 32% immer noch auf dem niedrigen Stand von 2013. Nur etwas mehr als 50% der Schüler gehen bis zum Ende in die Secondary und schaffen einen Schulabschluss.
Ein noch größeres Problem für die Jugendlichen in Tansania ist die Berufsausbildung.
Noch schlechter sieht es mit der Berufsausbildung aus. Nur 4% aller Schüler und Jugendlichen haben die notwendigen finanziellen Mittel für eine Berufsausbildung, oder die Chance einen Platz an der TVET zu erhalten, der staatlichen Technik-Berufsschule Tansanias.
Damit gehört Tansania zu den Entwicklungsländern mit dem niedrigsten Ausbildungsstand ihrer Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
*TVET =Technical Vocational Education Training Center
Foto: 1127188_rleblanc_pixabay
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