Junge Mädchen werfen fröhlich ihre Packungen mit Hygieneprodukten in die Luft.

Wie hilft Planet-Children

Solange man schweigt, wird sich nichts ändern. Deshalb gehen wir, zusammen mit unseren Partnerorganisationen, in Schulen und öffentliche Einrichtungen und sprechen dort mit den Jungen und Mädchen.

Aufklärung und offene Gespräche

Bei unseren Gesprächen mit den Jugendlichen geht es um mehr als die bloße Vermittlung biologischer Fakten und Verhütungsmethoden. Ein ganzheitlicher Ansatz zielt darauf ab, die Jungen und Mädchen umfassend zu informieren und ihre sozialen Kompetenzen zu stärken.

Die Themen reichen von Anatomie, Sexualkunde, Menstruation bis hin zum Respekt gegenüber allen Geschlechtern.

Externe machen es den Jugendlichen leichter und die
Trennung nach Geschlechtern ebenso

Die Tatsache, dass „Externe“ Unterricht und Schulung abhalten, macht es den Jugendlichen leichter offen über ihre Probleme zu sprechen und ihre Fragen zu stellen. Sie müssen keine Angst haben sich vor ihren Lehrern zu outen oder bloßzustellen. Deshalb ist es für uns viel leichter ins Gespräch mit den Jugendlichen zu kommen.

Trennung nach Geschlechtern während des Unterrichts ist ebenso wichtig. Es ermöglicht eine offene Diskussion und fördert ein unterstützendes Lernumfeld. Ziel ist es, Diskriminierung zu bekämpfen, Respekt und Verständnis zu schaffen gegenüber dem anderen Geschlecht.

Aber vor allem wollen wir natürlich Stigmatisierung und Tabus brechen.  Menstruation muss als das angesehen werden, was es ist: Der natürlichste Vorgang im Leben einer Frau.

 

Einladung der Eltern zum offenen Gespräch

Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Verständnisses ihrer Kinder für das andere Geschlecht und den Respekt gegenüber den Unterschieden zwischen Mädchen und Jungen. Um diese wichtige Aufgabe zu unterstützen, laden wir die Eltern der Schüler und Schülerinnen ebenfalls herzlich zu offenen Gesprächen ein.

Auch hier trennen wir Männer von Frauen, damit Fragen offen gestellt werden können. Frauen erfahren oft zum ersten Mal in den Diskussionsrunden ihren Wert zu erkennen. Auch die Vorgänge im weiblichen Körper sind etwas, das viele vorher noch nie gehört haben.

Ausgestattet mit dem neuen Wissen können sie so ihre Töchter besser schützen vor Diskriminierung und Ausgrenzung und ihnen die Angst und Scham vor der Menstruation nehmen.

Verteilung kostenloser Menstruationsprodukte

Die monatliche Regelblutung muss ohne Scham und mit Würde von allen Menstruierenden bewältigt werden können. Deshalb werden kostenlose Hygieneprodukte an die Mädchen und Frauen verteilt und soweit es möglich ist, Schulen mit der Ausstattung von Menstruationsprodukten unterstützt.

Hier versuchen wir auch über Aufklärungsarbeit die Mädchen und Frauen wo immer möglich auf Menstruationstassen umzustellen. Langfristig ist das nicht nur kostengünstiger, sondern auch gesünder. Tampons, die zu lange im Körper verbleiben, verursachen oft bakterielle Infektionen, die bis hin zu einem toxischen Schock führen können.

Die große Herausforderung sind die notwendigen finanziellen Mittel, damit immer genügend Binden und Tampons zur Verfügung gestellt werden können. Trotz der guten Zusammenarbeit mit verschiedenen kirchlichen Gemeinden und Grassroot-Organisationen, stoßen wir dabei immer wieder an unsere Grenzen.

UMSTELLUNG AUF MENSTRUATIONSTASSEN

 

Wir haben deshalb auf eine weitere Verteilung von Einmalprodukten verzichtet und umgestellt auf die Verteilung von Menstruationstassen. Langfristig können wir so bis zu zehnmal mehr Mädchen erreichen.

Handhabung und Einsatz der Menstruationstassen ist auch für die Mädchen hygienischer und weniger unproblematisch, falls es an den Schulen keine ausreichenden Toiletten und Waschräume für die Mädchen gibt. Eine Menstruationstasse kann bis zu 12 Stunden gesundheitlich unbedenklich getragen werden und gibt Sicherheit für das Mädchen, bis es nach Schulende wieder zuhause ist.

Bevor an die Mädchen die Menstruationstasse ausgehändigt wird, geben wir Aufklärung zur Anatomie des weiblichen Körpers und auch zur Handhabung. Gerade bei den jüngeren Mädchen ist eine Aufklärung besonders wichtig. Viele von ihnen fürchten, dass mit dem Einsatz der Menstruationstasse ihre Jungfräulichkeit leiden könnte. Um dieses Vorurteil auszuräumen, geben wir ausführlich Aufklärung und Rat.

Water, Sanitation and Hygiene (WASH)

Ein wichtiger Punkt, damit Mädchen in Würde und Sicherheit ihre Menstruation leben können, ist der Aufbau separater Toiletten und Waschräume.

Zusammen mit unseren Partnern vor Ort unterstützen wir Schulen, die den entsprechenden Raum für separate Mädchentoiletten- und -Waschräume zur Verfügung stellen. Je nach gegebenen Möglichkeiten werden die Waschräume durch Wasser aus Wasserleitungen versorgt, oder durch entsprechende Wassertanks.

Wichtig sind dabei auch funktionierende Türen und ein entsprechender Abstand zu den Jungen-Toiletten, damit die Mädchen in Sicherheit und Ruhe ihren monatlichen Menstruationszyklus bewältigen können.

 

Ausbildung und Einsatz von MHM Beauftragten

 

Ein weiteres Konzept zum Management von Menstruation und Hygiene (engl:  MHM = Menstrual Hygiene Management) wurde für die Schulen und öffentlichen Einrichtungen herausgegeben.  Mindestens eine Vertrauensperson ist damit beauftragt, dass die Programme WASH und MHH (engl. Menstrual Health and Hygiene) zum Wohle der Mädchen umgesetzt und eingehalten werden.

 In Kooperation mit unseren Partnern vor Ort und den Schulen, mit denen wir zusammenarbeiten, bilden wir entsprechende Vertrauenspersonen zu MHM-Beauftragen aus.

Aber die Aufgabe als MHM-Beauftragte oder Beauftragter, ist nur ein kleiner Teil des Aufgabenbereichs. Schülerinnen und Schüler können jederzeit Hilfe und Unterstützung der Vertrauensperson in Anspruch nehmen, gleich zu welchem Thema.

 Mit allen unseren Maßnahmen verfolgen wir nur ein Ziel: Unseren Beitrag zu leisten gegen Periodenarmut. 

Aber vor allem wollen wir Mädchen in ihrer Bildung unterstützen. 

 

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