Väter müssen vom Bildungswert überzeugt werden
Eine frühe Ehe bedeutet das Ende der Kindheit. Deshalb unterstützen wir
das gemeinsame Programm von UNFPA und UNICEF und setzen uns für den
sofortigen Stopp von Kinderheirat und Zwangsehen ein.
Obwohl die Menschen wissen, dass eine Verheiratung unter 18 Jahren gesetzlich verboten ist, halten sie daran fest. Die Gründe sind vielfältig sagt Global Citizen: Tradition, Religion, Angst, das Mädchen könnte „Schande“ über die Familie bringen. Oft auch nur große Armut der Familien. Nicht selten einfach auch nur, weil Väter in ihren Töchtern eine gute Handelsware sehen. Über den Brautpreis kommt für eine kleine Weile ein bisschen Wohlstand in die Familie und Essen auf den Tisch, für die anderen Kinder. Und die Mütter können ihre Töchter meist nicht schützen. Sie sind abhängig vom Patriarchen der Familie, dem Ehemann und Vater.
Bekämpfung der Armut ist wichtig, damit Familien nicht aus Existenzgründen ihre Töchter früh verheiraten. Und natürlich flächendeckende Bildung. Vor allem bei den Mädchen und Frauen, um so dem Gruppenzwang der Frühverheiratung zu entkommen. Das zu erreichen sind Punkte, die unter anderen in den Sustainable Development Goals (SDGs) festgehalten sind und von den Mitgliedsländern der Vereinten Nationen ratifiziert wurde.
Väter müssen vom Bildungswert der Töchter
überzeugt werden
Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist die Überzeugungsarbeit durch Dialog mit den Eltern, vor allem den Vätern, dass eine gebildete Tochter einen hohen Wert für die Familie darstellt. Ein höheres Bildungsniveau von Frauen ist auch mit einem höheren Einkommen verbunden. So verdienen Frauen, die zumindest über eine Grundschulbildung verfügen, zwischen 14 und 19 Prozent mehr als Frauen ohne Schulbildung. Eine Tochter mit Sekundarschulbildung verdient etwa doppelt so viel im Vergleich zu einer Frau ohne Schulbildung. Und mit einer Hochschulbildung oder qualifizierten Berufsausbildung ist der Verdienst etwa das Dreifache und mehr. Diese Daten wurden von der DSW gesammelt aus 96 Ländern.
Ein weiterer Vorteil für die Ursprungsfamilie: Eine Tochter mit Schulbildung und eigenem Einkommen wird ihre Eltern weiterhin unterstützen, auch wenn sie später verheiratet ist. Bei einer Zwangsverheiratung wird das nicht der Fall sein. Die Tochter hat keine Schulbildung, ist nicht über ihre Rechte aufgeklärt und ganz auf das Wohlwollen ihres Ehemannes angewiesen.
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