Einmalprodukte vs Periodenarmut
Warum Binden und Tampons im Kampf gegen Periodenarmut keine nachhaltige Lösung bieten.
Einmalprodukte können sich viele Frauen und Mädchen in Entwicklungsländern oft nicht leisten. Im Kampf gegen Periodenarmut ist der Einsatz von Einmalprodukten ebenfalls kontraproduktiv. Die Bereitstellung von Einmalprodukten für jedes Mädchen, jeden Monat, in jeder Schule, in jeder Region, ist so gut wie unmöglich und langfristig auch nicht nachhaltig.
1-6 kg Müll pro Frau pro Jahr für Binden und Tampons
Einmalprodukte erzeugen enorme Mengen an Abfall.
Studien zeigen, dass Tampons und Binden hohe Mengen an hormonellen Schadstoffen enthalten können und besonders besorgniserregend ist das Vorhandensein von Glyphosat, einem weit verbreiteten Herbizid, krebserregend und umweltschädlich. Dazu bestehen Tampons und Binden aus Kunststoffen, die ebenfalls nur schwer biologisch abbaubar sind.
Gerade in Entwicklungsländern ist das ein großes Problem. Einmalprodukte werden einfach weggeworfen, da es keine geregelte Müllbeseitigung gibt. Die lang andauernden Abbauprozesse haben schwerwirkende Auswirkungen auf Umwelt, Mensch und Tier.
Wiederverwendbare Binden können eine Alternative sein, aber auch hier gibt es Probleme
Wiederverwendbare Binden bestehen aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Viskose oder Molton, einem saugfähigen dicken Baumwollstoff. Wiederverwendbare Binden halten in der Regel 3-5 Jahre. Sie sind also schon einmal wesentlich besser geeignet zur Bekämpfung von Periodenarmut als Einwegprodukte. Dazu kommt, dass Nähgruppen in den Dörfern und Regionen mit der Herstellung von wiederverwendbaren Binden etwas Geld verdienen können.
Das große Problem Wasserversorgung
Das große Problem, vor allem auch in ländlichen Regionen, aber auch im Randbereich und Slums der Großstädte: Es gibt keine zuverlässige Wasserversorgung. Die hygienische Reinigung der Binden ist daher problematisch. Auch die beengten Wohnverhältnisse, eine Familie teilt sich einen Raum, macht es den Mädchen und Frauen schwer ihre Binden ohne Scham und Spott trocknen zu können.
Menstruationstasse – vereinfachte Monatshygiene für Frauen, im Einsatz gegen Periodenarmut
Menstruationstassen sind in der Regel aus medizinischem Silikon hergestellt und latexfrei. Sie können bis zu 12 Stunden gesundheitlich unbedenklich getragen werden. Sie sind beim Tragen unsichtbar und zur hygienischen Reinigung wird nur ein wenig Wasser zum kurzen Auskochen am Ende der Periode benötigt. Zwischen den Tagen reicht ein kurzes Ausspülen und die Tasse kann wieder unbedenklich eingesetzt werden.
Menstruationstassen sind bis zu 10 Jahren haltbar. Also ideal, im Einsatz gegen Periodenarmut.
Allerdings gilt es Aufklärungsarbeit zu leisten. Viele Frauen, vor allem die jungen Mädchen, haben Angst ihre Jungfräulichkeit zu verlieren, beim Einsatz der Menstruationstasse. Dieses Vorurteil auszuräumen, geht nur über eine intensive Schulung über den weiblichen Körper und seine Fortpflanzungsorgane.
Ein weiterer Punkt ist die Schulung der Mädchen und Frauen im Umgang mit den Menstruationstassen. Auch hier hilft eine intensive Schulung, um Fragen und Ängste abzubauen.
In einer Studie aus dem Jahr 2016 stellte Dr. Phillips-Howard fest, dass Menstruationstassen das Risiko von Vaginalinfektionen verringern, wie sie durch zu langes Tragen von Tampons verursacht werden können.
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