Grafische Zeichnung mit vielen Strichmännchen und zwei echten Gesichern, ein Mädchen, ein Junge.

Nur wenige Jobs für viele

Jedes Jahr treffen über 800.000 Jugendliche auf einen Arbeitsmarkt mit etwa 50.000 formalen Arbeitsstellen. 

Stand April 2022 (Worldometer), beträgt die Einwohnerzahl Tansanias über 62 Millionen Menschen. 64% der Bevölkerung sind unter 24 Jahren. Jedes Jahr beenden über 800.000 Jugendliche ihre Schulausbildung. Aber nur 5,7 % der Absolventen erhalten einen der 50.000 offenen Arbeitsstellen auf dem offiziellen Arbeitsmarkt.

Tansania ist ein Entwicklungsland, das reich an natürlichen Ressourcen ist, dessen Industrie jedoch von ausländischen Unternehmen und Zulieferern dominiert wird Obwohl z.B. der Bergbausektor seit Jahrzehnten mit der Hochschulbildung koexistiert und Tansania einige fachkundige Absolventen in diesem Fachbereich hervorbringt, sind die meisten Schlüsselpositionen mit ausländischen Arbeitnehmern besetzt, da den einheimischen Fachleuten die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse fehlen, um die bestehenden Beschäftigungsmöglichkeiten zu nutzen. Gleiches trifft auch auf andere Branchen zu, wie z.B. dem Mining, dem Tourismus oder in anderen verarbeitenden Gewerben.

Den Absolventen mangelt es an praktischen und technischen Fähigkeiten, so die Arbeitgeber

Einer Studie zufolge, in der Arbeitgeber der gesamten Region befragt wurden, kam zu dem Schluss, dass es den Absolventen an Berufsfähigkeit mangelt, d. h. an technischen Kenntnissen und grundlegenden arbeitsbezogenen Fähigkeiten. Das Curriculum der Universitäten, aber auch von Colleges und anderen berufsausbildenden Institutionen, wie z.B. TVET*, ist zu theoretisch. Es mangelt an Vermittlung der notwendigen technischen und praktischen Berufsvorbereitung. Auch wenn die Studie schon einige Jahre zurückliegt, hat sich bis heute leider nichts verbessert. Die ohnehin schon wenigen offenen Arbeitsstellen werden daher nach wie vor meist mit ausländischen Fachkräften besetzt. Universitätsabsolventen warten oft bis zu 5 Jahre und länger, um einen der begehrten Arbeitsplätze zu erhalten.

Am Ende der Schulzeit: Tagelöhner

Die meisten Schulabgänger enden als Landarbeiter oder als Tagelöhner in der Stadt. Den jugendlichen Hilfsarbeitern wird ein geringerer Lohn ausbezahlt als den Erwachsenen. Ihre Löhne oder Tagessätze liegen damit unter dem von der Regierung veranschlagten Mindestlohn**, der ohnehin zum Leben nicht ausreicht.

 

 

 

 *TVET = Techincal and Vocational Education Training
** Mindestlohn = 150.000 TZS

 

 

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