Frauen und Mädchen gehen an Tischen entlang und nehmen dort Hygieneprodukte für sich mit.

Periodenarmut

Eine vernachlässigte Krise, die das Leben von Mädchen beeinflusst

 

Periodenarmt. Ein Begriff, den es eigentlich nicht geben dürfte. Leider sind die Auswirkungen der Periodenarmut weitreichend und betreffen Millionen von Mädchen weltweit.

Die UNFPA zu „Periodenarmut“: Es ist der Kampf vieler einkommensschwacher Frauen und Mädchen, die versuchen, sich Menstruationsprodukte zu leisten.

Der Begriff bezieht sich auch auf die erhöhte wirtschaftliche Gefährdung von Frauen und Mädchen aufgrund der finanziellen Belastung durch Menstruationsartikel. Dazu gehören nicht nur Menstruationsbinden und Tampons, sondern auch damit verbundene Kosten wie Schmerzmittel und Unterwäsche.

Auch in Kenia und Tansania sind Mädchen gezwungen, unhygienische Alternativen wie Lumpen, Blätter, alte Zeitungen, usw.  zu verwenden, da sie keinen Zugang zu angemessenen Menstruationsprodukten haben. Dies stellt nicht nur ein Gesundheitsrisiko dar, sondern führt auch zu einem Gefühl der Scham und Unwohlsein.

Die verzweifelte Situation einiger Mädchen führt dazu, dass sie gebrauchte Binden austauschen oder ihre Tampons bis zu zwei Tage nicht auswechseln, was nicht nur unhygienisch ist, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Risiken birgt.

Verzweiflung der Mädchen führt zu hohen gesundheitlichen Risiken durch Transactional-Sex

Es ist nicht nur das mangelnde Geld, sondern zusätzlich auch die Verfügbarkeit von Menstruationsartikeln, gerade in ländlichen Gebieten. Die Mädchen nehmen Verbindung auf zu boda-boda-Fahrern (Motorradtaxi), die regelmäßig in die Stadt kommen. Im Austausch gegen Menstruationsartikel gehen die Mädchen sexuelle Beziehungen zu diesen Männern ein und damit ein hohes gesundheitliches Risiko. Vor allem in der Zeit der Jahresabschlussexamen oder gar der Abschlussprüfungen. Wenn die Mädchen nicht teilnehmen können ist es das schulische Aus oder sogar das Aus auf eine spätere Berufsausbildung. Eine Wiederholung gibt es nicht. Nur deshalb gehen die Mädchen dieses Risiko ein.

Oft erweist sich das als Boomerang und Trugschluss. Viele der Mädchen werden ungewollt schwanger oder stecken sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten an, bis hin zu einer Infektion mit HIV/AIDS.  Die Übertragungsrate von HIV/AIDS unter den 15-19-jährigen Mädchen ist doppelt so hoch  wie bei den Jungen. Es könnte damit in Zusammenhang stehen.

Die Bekämpfung der Periodenarmut erfordert nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch ein Umdenken in der Gesellschaft. Nur wenn wir es endlich schaffen, Menstruation als das anzusehen was es ist, die natürlichste Sache auf der Welt, wird sich die Situation der Mädchen und Frauen ändern. 

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