MENSTRUATION

Immer noch Tage der Scham für viele Mädchen und Frauen.
Ohne Zugang zu Menstruationsartikeln, werden die Tage der Monatsblutung zur Qual.

Ohne Scham Frau werden und Frau sein

Weltweit menstruieren zwei Milliarden Mädchen und Frauen monatlich. Ebenfalls weltweit ist das Thema Menstruation immer noch begleitet von Tabu, Stigmatata und Scham.  Mangelnder Zugang zu grundlegenden Einrichtungen wie Toiletten und sauberem Wasser erhöhen das Infektionsrisiko von Mädchen und Frauen während ihrer Periode, so Kelly Ann Nylor, UNICEF.

 

 

“Die Tage der Monatsblutung ohne Menstruationsartikel überstehen zu müssen, macht die Tage zur Qual” sagt die 15-jährige Sun. “In der Zeit meiner Periode verkrieche ich mich zuhause, gehe nicht ins Dorf und auch nicht in die Schule.”

Über ein noch schlimmeres Schicksal haben u.a. die Stuttgarter Nachrichten berichtet. Jackline (14 Jahre) wurde von ihrer Lehrerin bloßgestellt, weil sie Blutflecken auf ihrer Schuluniform hatte. Die Lehrerin hat sie nach Hause geschickt. „Jackline war sehr verstört, als sie nach Hause kam.“ sagt die Mutter von Jackline. Vor Scham hat Jackline auch zuhause nicht darüber gesprochen, was ihr passiert ist. Später hat man das Mädchen dann am Fluss gefunden. Sie hatte sich aufgehängt.

Junge Mädchen aus Kenia haben Menstruationsartikel geschenkt bekommen. Sie werfen sie glücklich in die Luft.
Viele Mädchen steigen aus der Schulbildung aus, weil sie zuviel vom Unterricht versäumen. Der Grund: Kein Zugang zu Menstruationsartikeln. Vor Scham bleiben sie lieber zuhause. Zusammen mit unseren Partnern vor Ort unterstützen wir den Zugang zu kostenlosen Menstruationsartikeln für die Mädchen und Schülerinnen.

Wie erleben Mädchen und junge Frauen ihren Monatszyklus in Ländern wie Tansania und Kenia?

Eine Studie der FSG, gesponsert von der Bill und Meldinda Gates Stiftung,  zeigt, dass über zwei Drittel der Mädchen und jungen Frauen in Kenia mit großen Herausforderungen in der Zeit ihrer monatlichen Periode zu kämpfen haben. Mit dem gleichen Ergebnis wartet auch die Studie von borgenproject für Tansania auf.

  • 65% der Mädchen und Frauen können sich keine Menstruationsartikel leisten.
  • 68% der ländlichen Schulen haben keinen separaten Wasch- oder Toilettenraum für Mädchen
  • Nur etwa 12% der Mädchen würde sich wohlfühlen, wenn sie die Informationen von ihren Müttern erhalten
  • 10% -15% der Mädchen brechen vorzeitig ihre Schulausbildung ab | Sie bleiben zuhause während der Zeit ihrer Periode. Sie verpassen Unterricht, kommen irgendwann nicht mehr mit und geben schließlich ganz auf.

Die Studien haben weitere erschreckende Statistiken zutage gefördert: 2 von 3 Menstruierenden erhalten ihre Binden und Tampons von ihren Sexualpartnern. Die Scham der Mädchen, vor allem der jüngeren Mädchen, wird von den meist sehr viel älteren Sexualpartnern dabei gnadenlos ausgenutzt.

Weder in den Schulen noch innerhalb der Familien wird offen über die Vorgänge im weiblichen Körper gesprochen. Die Studien haben gezeigt, dass 25% der Mädchen Menstruation und Schwangerschaft in keinerlei Zusammenhang sehen.

In der Regel bestehen die Sexualpartner der Mädchen auf Sex ohne Kondom. Dadurch setzen sich die Mädchen nicht nur ungewollten Schwangerschaften aus, sondern tragen ein erhebliches Risiko sich mit HIV anzustecken oder mit einer sexuell übertragbaren Krankheit (STDs) infiziert zu werden.

Ankündigung von LTN, dem TV Sender Kenias, zum Thema Menstruation.
Mädchen werden ungewollt schwanger, setzen sich einem erhöhten Risiko aus mit HIV angesteckt zu werden, oder mit einer sexuell übertragbaren Krankheit. Und nur, weil sie keinen Zugang zu Binden und Tampons haben. Auf diese Missstände hat Perez Otieno, ehrenamtlich für Planet-Children tätig, als unsere Familien- und Frauenbeauftragte, im Fernsehsender LTN (Lolwe Televiosion Network) aufmerksam gemacht.

Ohne Menstruationsartikel
werden die Tage der Periode zur Qual.
Monat für Monat.

 

Bitte helfen Sie mit bei der Versorgung der Mädchen mit Menstruationsartikeln. Damit Mädchen ohne Scham und in Würde die Zeit ihrer monatlichen Periode verbringen können. Eine Menstruationstasse kostet ca. 25 Euro, ein Set wiederverwendbarer Binden kostet ca. 15 Euro, eine Ausstattung mit Menstruationsunterwäsche kostet ca. 10 Euro. Alle Produkte sind wiederverwendbar, mit einer Lebensdauer von 5 bis 8 Jahren.

Periode und Sexualität sind immer noch ein Tabu. Mädchen bleiben in ihrer Ratlosigkeit sich selbst überlassen.

In Tansania und Kenia, wie in vielen anderen Ländern auch, ist die Menstruation immer noch negativ behaftet. Schülerinnen sind dem Gespött der Mitschüler und oft auch der Lehrer ausgesetzt, wenn auf der Schuluniform Blutflecken zu sehen sind. Die Mädchen werden vor der Klasse bloss gestellt, gedemütigt und nach Hause geschickt.

Aufklärungsunterricht steht zwar offiziell im Lehrplan, wird an den Schulen größtenteils aber nicht durchgeführt. Auch in den meisten Familien sind Sexualität, Fortpflanzung und Menstruation keine Themen über die man spricht. Jugendliche, vor allem die Mädchen, sind in ihrer Scham und Unwissenheit alleine gelassen.

Ein weitgehend unzureichendes Wissen über ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit führt zu sozialer Ausgrenzung, zu Bildungsverlust und zu einem Kreislauf unerwünschter Frühschwangerschaften.

Eine Gruppe Mädchen und junger Frauen gehen zum Unterricht über Aufklärung und Fortpflanzung.
Regelmäßig laden wir zu Schulungen ein. Die Mädchen und Frauen erhalten oft zum ersten mal Informationen zu Themen wie Sexualität, Fortpflanzung und Hygiene der monatlichen Periode.

Die Stigmatisierung von Menstruation ist häufig nicht das einzige Problem, dem Mädchen und Frauen in Kenia und Tansania gegenüberstehen.  

Es gibt viele Hindernisse, mit denen Menschen konfrontiert sind, wenn es um die Bewältigung ihrer Menstruation geht (relieveweb/OCHA). Für viele ist der Zugang zu sauberem Wasser begrenzt. Die Frauen und Mädchen stehen vor dem Problem sich selbst und auch ihre Kleidung nur ungenügend, wenn überhaupt, waschen zu können.

Auch an Privatsphäre mangelt es. Viele der armen Familien haben oft nur einen Raum zum Schlafen, Leben, Kochen, Wohnen. Unter solchen Umständen die Menstruation in Würde bewältigen zu können, ist fast unmöglich.  Das gleiche Problem ergibt sich in vielen Schulen, wo die Mädchen keine eigenen Toiletten- und Waschräume zur Verfügung haben. Die Zeit der Periode wird für die Mädchen und Frauen zu einer Tortur.

Ein weiteres Problem: Mangelnder Zugang zu Menstruationsprodukten. Das liegt zum einen an den hohen Kosten der Produkte aber auch an deren Verfügbarkeit. Anstelle hygienischer Periodenprodukte werden alte Kleiderreste, Lehm, Blätter, alte Zeitungen, usw. von den menstruierenden Frauen und Mädchen benutzt. Das wiederum führt zu gesundheitlichen Folgen wie Entzündungen im Bereich der Fortpflanzungsorgane und der Blase, die zu erhöhtem Risiko auf eine spätere Unfruchtbarkeit oder Komplikationen bei der Geburt, führen können (Studie worldbank).

Mädchen und junge Frauen stehen an langen Tischen angefüllt mit kostenloses Menstruationsprodukten.
Verteilung kostenloser Menstruationsartikel im Einsatz gegen Periodenarmut. Ohne Zugang zu Hygieneartikels ist die Zeit der Menstruation nicht in Würde zu bewältigen.

Periodenarmut. Ein Begriff, den es eigentlich nicht geben dürfte. Trotzdem sind über die Hälfte aller Mädchen und Frauen weltweit Periodenarmut ausgesetzt.

Die UNFPA zu „Menstruationsarmut / Periodenarmut“: Es ist der Kampf vieler einkommensschwacher Frauen und Mädchen, die versuchen, sich Menstruationsprodukte zu leisten. Der Begriff bezieht sich auch auf die erhöhte wirtschaftliche Gefährdung von Frauen und Mädchen aufgrund der finanziellen Belastung durch Menstruationsartikel. Dazu gehören nicht nur Menstruationsbinden und Tampons, sondern auch damit verbundene Kosten wie Schmerzmittel und Unterwäsche.

Menstruationsarmut betrifft nicht nur Frauen und Mädchen in Entwicklungsländern, sondern auch Frauen in wohlhabenden Industrieländern.

Periodenarmut ist nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein soziales und politisches Problem. So haben einige Befürworter gefordert, dass Menstruationsprodukte von der Steuer befreit werden sollten. Kenia gehört zu den ersten Ländern, die 2004, dieser Forderung nachgekommen sind und alle Menstruationsprodukte von Steuern befreit hat.

Die Pandemie, Covid 19, hat die Periodenarmut noch verschärft.

Durch die Schulschließungen, die in Kenia besonders strikt und lange durchgezogen wurden, hat sich die  Menstruationsarmut noch verschärft. Schülerinnen, die über ihre Schule Zugang zu Sanitär- und Menstruationsprodukten hatten, waren vergessen und alleingelassen. Auch der Zugang zu den hygienischen Einrichtungen, wie Toiletten und Waschräume war plötzlich nicht mehr verfügbar. In ihrer Verzweiflung haben viele der Mädchen versucht über sexuelle Dienstleistungen zu den notwendigen Hygieneprodukten zu kommen.

Studienergebnisse der eClinicalMedince/Lancet zusammen mit NIH  zeigen, dass die Zeit des Lockdowns zu einer erheblichen Anzahl zusätzlicher unerwünschter Frühschwangerschaften geführt hat  und dass fast ein Drittel der Mädchen  nicht mehr zum Unterricht zurückgekehrt sind.

Ein Schulgelände einer Mädchen Secondary school.
Die Schulschließungen, bedingt durch die Corona-Pandemie, hat viele der Mädchen von Waschräumen und Hygieneartikeln abgeschnitten. Eine verschärfte Situation für die ohnehin schon verzweifelten Mädchen.

Covid19 hat die Periodenarmut noch verschärft.
Die Schulen waren geschlossen und die Mädchen abgeschnitten von Waschräumen und Hygieneartikeln.

 

Bitte helfen Sie mit bei der Versorgung der Mädchen mit Menstruationsartikeln. Damit Mädchen ohne Scham und in Würde die Zeit ihrer monatlichen Periode verbringen können. Eine Menstruationstasse kostet ca. 25 Euro, ein Set wiederverwendbarer Binden kostet ca. 15 Euro, eine Ausstattung mit Menstruationsunterwäsche kostet ca. 10 Euro. Alle Produkte sind wiederverwendbar, mit einer Lebensdauer von 5 bis 8 Jahren.

Im Vordergrund ein junges Mädchen das einen Karton mit Damenbinden der Marke always trägt.
Während der Schulschließung durch die Covid19-Pandemie, waren viele Mädchen abgeschnitten von Waschräumen und Hygieneartikeln. In dieser Zeit war die kostenlose Verteilung von Menstruationsartikeln an die Mädchen besonders wichtig.

Menstruelle Gesundheit und Hygiene ist ein Menschenrechtsthema. Es ist auch ein Thema der reproduktiven Gesundheit und damit eng verbunden mit Gesundheit, Würde, Bildung, Arbeit und anderen Rechten.

Zusammen mit WHO, UNICEF und UNFPA haben die Ministerien für Gesundheit, Bildung und Erziehung in Kenia (NIH = National Library of Medicine) und auch in Tansania (NIMR = National Institute for Medical Research) die Konzepte WASH (Water Sanitation und Hygiene) auf den Weg gebracht, zusammen mit einem Leitfaden, Menstruelle Gesundheit und Hygiene, zur Bewältigung der monatlichen Periode (engl. MHH = Menstrual Health and Hygiene). Ein weiteres Konzept zum Management von Menstruation und Hygiene (engl:  MHM = Menstrual Hygiene Management) wurde für die Schulen und öffentlichen Einrichtungen herausgegeben.  Mindestens eine Vertrauensperson ist damit beauftragt, dass die Programme WASH und MHH zum Wohle der Mädchen umgesetzt und eingehalten werden.

Das Konzept WASH stellt in den Mittelpunkt die Errichtung von Geschlechter getrennten sanitären Anlagen und Waschräumen in Schulen und öffentlichen Einrichtungen, vor allem für Mädchen. Jeder Waschraum muss über sauberes Wasser, Seife und Handtücher verfügen. Die Toiletten und Waschräume sind mit Türen zu versehen, die den Mädchen Schutz und Privatsphäre bieten.

Über das Programm Menstruelle Gesundheit und Hygiene (engl. Menstrual Health and Hygiene = MHH) haben sie sich sowohl Kenia wie auch Tansania bereit erklärt kostenlos Hygieneprodukte an den Schulen zu verteilen. Ein weiterer Punkt aus dem gemeinsamen Programm sind Aufklärungsunterricht und Sexualkunde von entsprechendem Fachpersonal an den Schulen, um Tabu und Stigmata rund um Sexualität und Menstruation aufzulösen.

2017 unterzeichnete Präsident Uhuru Kenyatta ein Gesetz, das vorschreibt, dass kenianische Schulen allen Schülerinnen kostenlos Damenbinden zur Verfügung stellen. Erste Schritte in der Umsetzung sind unternommen worden. Allerdings, trotz guter Absichten, haben nach wie vor 65% der Mädchen und Frauen keinen Zugang zu Hygienprodukten, sauberen Waschplätzen und Menstruationsartikeln.

INFO
Menstruationsprodukte

Welche Menstruationsprodukte sind am sinnvollsten, um nachhaltig Periodenarmt zu bekämpfen?

Menstruationstassen

Die Verteilung von Einwegprodukten für die Periode ist langfristig nicht nachhaltig. So sieht das auch die  Epidemiologin Dr. Penelope Phillips-Howard und sie sagt in einem Interview mit Borgen Project: „Die Bereitstellung eines Einwegartikels… für jedes Mädchen, jeden Monat, in jeder Schule, in jeder Region, ist so gut wie unmöglich“.

Dr. Phillips-Howard, von der Liverpool School of Tropical Medicine, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Gesundheit der Menstruation. Sie hat umfangreiche Forschungsarbeiten zur Wirksamkeit von Menstruationstassen durchgeführt. Dabei handelt es sich um Produkte auf Silikon- oder Gummibasis, die vaginal eingeführt werden, um die Flüssigkeit aufzufangen. Menstruationstassen sind waschbar und wiederverwendbar, und im Gegensatz zu Tampons können sie bis zu 12 Stunden getragen werden.

In einer Studie aus dem Jahr 2016 stellte Dr. Phillips-Howard fest, dass Menstruationstassen das Risiko von Vaginalinfektionen verringern, wie sie durch zu langes Tragen von Tampons verursacht werden können.

Menstruationstassen haben auch den Vorteil der Langlebigkeit. Bei guter hygienischer Handhabung liegt die Lebensdauer laut der verschiedenen Hersteller bei mindestens 5 bis 10 Jahren. Eigentlich kann man die Menstruationstassen ein Leben lang benutzen, da sie aus medizinischem Silikon gefertigt sind, wie sie auch in Implantaten vorkommen.

Wiederverwendbare Binden

Eine wunderbare Alternative zu den Menstruationstassen sind waschbare, wiederverwendbare Binden. Das setzt allerdings voraus, dass die Mädchen zuhause die Möglichkeit haben die benutzten Binden mit sauberem Wasser auswaschen und trocknen können.

Die Lebensdauer der wiederverwendbaren Binden liegt bei 3 bis 5 Jahren. Das ist eine viel kürzere Verwendungszeit als bei den Monatstassen. Dafür können sie nachhaltig und direkt vor Ort hergestellt werden.

Ausgestattet mit Nähmaschinen und entsprechenden Stoffen und Material können von den Gemeinde Nähgruppen sehr günstig wiederverwendbare Menstruationsbinden und spezielle Unterwäsche für die Zeit der Periode hergestellt werden. Das hilft nicht nur den Nähgruppen sondern auch den menstruierenden Mädchen und Frauen, die sehr günstig an ihre Monatsbinden kommen.  Gleichzeitig stärkt es die kleine Gemeinschaft durch die Einnahmen aus dem Verkauf.

Verschiedenfarbige Damenunterwäsche auf einem Brett ausgelegt.
Menstruationsunterwäsche und auch wiederverwendbare Binden können gut durch Nähgruppen hergestellt werden. Das schafft ein kleines Einkommen für die Näherinnen und für die Mädchen bedeutet es Zugang zu günstigen Periodeprodukten.

Was macht Planet-Children, damit Mädchen und Frauen in Würde ihre Periode bewältigen können?

Aufklärung und offene Gespräche

Solange man schweigt wird sich nichts ändern. Deshalb gehen wir, zusammen mit unseren Partnerorganisationen, in Schulen und öffentliche Einrichtungen. Und wir laden zu offenen Gesprächsrunden ein, bei Kaffee und Kuchen oder einem gemeinsamen Mittagessen,  an jedem 2. Sonntag. Wir sprechen mit den Jugendlichen offen über die Themen Sexualität, Fortpflanzung und Menstruation. Die jungen Menschen hören oft zum ersten Mal davon und verstehen jetzt die Zusammenhänge.

Die Mädchen und Frauen sprechen über die Demütigungen und die Scham, der sie ausgesetzt sind. Für viele eine große Erleichterung endlich einmal offen darüber sprechen zu können.

Auch die Jungen sind mit ihren Fragen und in ihrer Unwissenheit alleine gelassen. Der Aufklärungsunterricht hilft auch hier um Verständnis für die Mitschülerinnen aufzubauen und gleicheitig die Zusammenhänge zu verstehen, zwischen Menstruation und Fortpflanzung.

Eine Gruppe Mädchen und Frauen hört einem Vortrag zu.
Die meisten Jugendlichen sind unaufgeklärt, wenn es um den weiblichen Körper, Fortpflanzung und Menstruation geht. Wir unterstützen den Aufklärungsunterricht and den Schulen und laden regelmäßig zu Informationsseminaren ein. Nicht nur die Mädchen profitieren vom Unterricht. Auch die Jungen lernen verstehen und entwickeln Verständnis für die Situation der Mädchen.

Zugang zu kostenlosen Menstruationsprodukten

Die monatliche Regelblutung muss ohne Scham und mit Würde von allen Menstruierenden bewältigt werden können. Deshalb werden kostenlose Hygieneprodukte an die Mädchen und Frauen verteilt und soweit es möglich ist, Schulen mit der Ausstattung von Menstruationsprodukten unterstützt.

Hier versuchen wir auch über Aufklärungsarbeit die Mädchen und Frauen wo immer möglich auf Menstruationstassen umzustellen. Langfristig ist das nicht nur kostengünstiger, sondern auch gesünder. Tampons, die zu lange im Körper verbleiben, verursachen oft bakterielle Infektionen, die bis hin zu einem toxischen Schock führen können.

Die große Herausforderung sind die notwendigen finanziellen Mittel, damit immer genügend Binden und Tampons zur Verfügung gestellt werden können. Trotz der guten Zusammenarbeit mit verschiedenen kirchlichen Gemeinden und Grassroot-Organisationen, stoßen wir dabei immer wieder an unsere Grenzen.

Eine Gruppe von Erwachsenen und Schülern hat sich im Tortola Schulzentrum eingefunden. Kostenlose Hygieneartikel sind im Vordergrund zu sehen.
Der Zugang zu kostenlosen Menstruationsartikeln ist ein wichtiger Punkt in unserer Arbeit vor Ort. Zusammen mit Citam unterstützen wir die Tortola Schule und Rescue-Zentrum u.a. auch mit Hygieneartikeln.

Langfristig nachhaltig – wiederverwendbare Binden

Die Herstellung wiederverwendbarer Binden hat mehrere Vorteile. Für die menstruierenden Mädchen und Frauen ein sehr günstig zu beschaffendes Hygieneprodukt. Einmal gekauft halten die Binden gut 4-5 Jahre.

Wir unterstützen Frauengruppen und Kirchengemeinden in der Herstellung der Produkte durch Nähmaschinen- und Materialkauf, Anleitung und Schnittmuster. Die kleinen Gewinne, die die Frauen durch den Verkauf erzielen, helfen und stärken die Gemeinschaft der Frauen.

Und nicht zuletzt sind wiederverwendbare Binden umweltfreundlich – durch das recycelbare Material und die lange Haltbarkeit der Produkte.

Ein Frau sitzt vor einer Nähmaschine und näht wiederverwendbare Damenbinden.
Nachhaltigkeit durch die Herstellung wiederverwendbarer Damenbinden durch die Frauennähgruppen der Gemeinden. Die Frauen verdienen ein kleines Einkommen und die Mädchen haben Zugang zu günstigen Monatsbinden und Menstruationsunterwäsche.

WASH

Ein ganz wichtiger Punkt ist der Aufbau separater Toiletten und Waschräume für die Mädchen. Zusammen mit unseren Partnern vor Ort unterstützen wir Schulen, die den entsprechenden Raum für separate Mädchentoiletten- und -Waschräume zur Verfügung stellen. Je nach gegebenen Möglichkeiten werden die Waschräume durch Wasser aus Wasserleitungen versorgt, oder durch entsprechende Wassertanks.

Wichtig sind dabei auch funktionierende Türen und ein entsprechendere Abstand zu den Jungen-Toiletten, damit die Mädchen in Sicherheit und Würde ihren monatlichen Menstruationszyklus bewältigen können.

Ein Waschraum mit zwei Waschbecken und fließendem Wasser.
Ein ganz wichtiger Punkt ist der Aufbau separater Toiletten und Waschräume für die Mädchen. Hier unterstützen wir Schulen, die den entsprechenden Raum zur Verfügung stellen, damit entsprechende Waschplätze eingerichtet werden können.

Ohne Menstruationsartikel
werden die Tage der Periode zur Qual.
Monat für Monat.

 

Bitte helfen Sie mit bei der Versorgung der Mädchen mit Menstruationsartikeln. Damit Mädchen ohne Scham und in Würde die Zeit ihrer monatlichen Periode verbringen können. Eine Menstruationstasse kostet ca. 25 Euro, ein Set wiederverwendbarer Binden kostet ca. 15 Euro, eine Ausstattung mit Menstruationsunterwäsche kostet ca. 10 Euro. Alle Produkte sind wiederverwendbar, mit einer Lebensdauer von 5 bis 8 Jahren.