Mädchen auf der Flucht - vor Familie und Beschneidung

Nicht nur Tradition sondern auch Geschäft

Nach wie vor bringen beschnittene Mädchen einen höheren Brautpreis ein. Im Durchschnitt etwa 12 Kühe und 2 Millionen TSH. Unbeschnittene Mädchen dagegen bringen kaum Brautgeld und sind dazu auch noch schwer zu verheiraten.

Vor so einem Hintergrund ist es nicht leicht bestehende „Traditionen“ zu verändern.

In vielen afrikanischen Ländern besteht bereits seit vielen Jahren ein Gesetz gegen die Beschneidung von Mädchen. Eltern, die ihre Töchter beschneiden lassen, können strafrechtlich verfolgt werden. So auch in Kenia und Tansania. Dennoch wird diese Praxis gerade in ländlichen Regionen und auch stammesabhängig immer noch praktiziert. Aus Tradition oder aus geschäftlichen Gründen, für die betroffenen Mädchen macht das keinen Unterschied. Ändern wird sich die „Tradition“ erst dann, sobald die jungen Männer bereit sind für unbeschnittene Mädchen den höheren Brautpreis zu bezahlen.

Die Jungen von heute sind die Männer von morgen

Monica ist eine Maasai und selbst betroffen. Seit Jahren setzt sie sich für die Rechte der Mädchen gegen FGM ein. Mit ihrem Bruder, den sie oft als Schutz dabei hat, wenn sie von Dorf zu Dorf zieht um mit den Frauen und Dorfältesten zu sprechen sagt: „Wir müssen bei den Kindern ansetzen um ein umdenken zu erreichen.“
Deshalb besteht ein Teil ihrer Aufklärungsarbeit auch darin, in die Grundschulen zu gehen um dort mit den Jungen und Mädchen zu sprechen.

Mädchen, die sich wehren, verlieren alles

Mädchen, die den Mut aufbringen und sich gegen die Beschneidung zur Wehr setzen, verlieren alles. Sie müssen fliehen. Aus dem Dorf, vor ihren Familien. Die meisten der Mädchen sind nicht nur körperlich sondern auch psychisch am Ende. Sie sind entwurzelt, sie haben nichts mehr. Und sie haben Angst. Angst, dass sie gefunden und zurückgebracht werden, Angst vor der Zukunft.

Hilfe für Mädchen in Not

Wir unterstützen diese Mädchen mit medizinischer Versorgung, Kleidung, Betreuung, Notunterkunft, bis eine sichere Bleibe für diese Mädchen gefunden wird.

25 € kostet eine medizinische Erstversorgung, 30 € Kleidung, Schuhe, Waschzeug, 50 € Notunterkunft inkl. Essen für einen Monat.